Radfahren in Lehrte

Ein offenes Forum zum Radverkehr



Der VEP und die 1. Aktualisierung sind vom Rat beschlossen - passiert ist noch nicht so viel.

Der vom Rat der Stadt Lehrte nach einer großen Bürgerbeteiligung erarbeitete Verkehrsentwicklungsplan (VEP) musste bereits nach einem Jahr vom Stadtrat überarbeitet werden. Der Bürgermeister hatte erklärt, dass für die Umsetzung von VEP-Projekte kein Personal vorhanden ist. Deswegen erfolgte eine stärkere Konzentration auf zentrale Projekte. Aber: Radverkehr ist offensichtlich nicht so wichtig - egal was der Rat beschließt - auf der Straße wird kaum etwas verändert. Die Verkehrswende findet in Lehrte nicht statt, weil der Bürgermeister mit seiner nur mangelhaft aufgestellten Stadtverwaltung nichts umsetzen kann.

Einen aktuellen Bericht zum Stand der Umsetzung des VEP wird es in der Sitzung des Bau- und Verkehrsplanungsausschusses am 20. November 2023 um 17:00 Uhr im Kurt-Hirschfeld-Forum geben. Details zur Sitzung gibt es HIER.

Was ist im Rat der Stadt Lehrte zum VEP beschlossen worden?

Am 23. März 2022 hat der Rat der Stadt Lehrte mehrheitlich einem Antrag zur Priorisierung und Beschleunigung des Verkehrsentwicklungsplans zugestimmt. Im Fokus steht dabei der Radverkehr:

  • Es wird für die Kernstadt vorgeschlagen, zunächst die Querungen über die Bahngleise und die B443 festzulegen, die für eine bessere Verbindung der Stadtteile ausgebaut werden sollen. 
  • Davon ausgehend soll ein innerstädtisches Radverkehrsnetz definiert werden. Dabei ist auch ein Ringverkehr über die Ahltener und Iltener Straße zu testen (weitere Details: HIER). 
  • Für die Ortsteile wird vorgeschlagen, zunächst ein Radverkehrsnetz zwischen den Ortsteilen und den Nachbarkommunen festzulegen. 
  • Danach sollen die Handlungsfelder in den Ortschaften priorisiert und abgearbeitet werden.

Bereits am 21. Juli 2021 hatte der Rat der Stadt Lehrte den ursprünglichen Verkehrsentwicklungsplan beschlossen. Eingeflossen sind darin auch Vorschläge vom Forum Radverkehr. Insbesondere ist ein Perspektivwechsel hin zu einer vorrangigen Förderung des Radverkehrs beschlossen worden. Die gesamten Unterlagen einschließlich unserer Stellungnahme findet Ihr im Ratsinformationssystem der Stadt Lehrte.

Wir haben eine Stellungnahme zum Maßnahmenpaket für Umweltschutz, Lärmschutz und Sicherheit in Aligse geschrieben und an die Stadtverwaltung geschickt. Das Paket wurde am 9. Juni 2021 vom Rat der Stadt Lehrte beschlossen und beinhaltet mehrere Prüfaufträge an die Stadtverwaltung. Wir wünschen uns, dass in diesem Zusammenhang auch die Belange des betroffenen Rad- und Fußverkehrs geprüft werden. Unsere Vorschläge findet Ihr HIER.

Hier ist unser Vorschlag für ein Radverkehrsnetz in Lehrte - zunächst in einer ersten Ausbaustufe. Viele Menschen haben kein Auto. Vielleicht weil ein PKW zu teuer ist oder sie zu jung für den Führerschein sind. Und nicht alle Autobesitzer wollen jede Strecke mit dem PKW fahren. Damit man mit dem Fahrrad in Lehrte genauso sicher, zügig und komfortabel ans Ziel kommt wie mit dem Auto, wird ein Radverkehrsnetz benötigt, das die verschiedenen Bereiche der Kernstadt untereinander und mit dem Umland verbindet.


Gleichzeitig arbeiten wir an einer Liste von Gefahrstellen, Schäden und sonstigen konkreten Verbesserungsmöglichkeiten an Fuß- und Radwegen. Ideen und Beiträge nehmen wir gerne hier auf unserer Homepage über das Kontaktformular und das Gästebuch sowie per E-Mail an kontakt@vep-lehrte.de entgegen. Den aktuellen Zwischenstand der Liste könnt Ihr HIER einsehen. Die Liste enthält nichts Neues, sondern führt nur einzelne, auf dieser Homepage bereits benannte Problempunkte in anderer Form zusammen.

Ende 2020 haben wir Ideen und Vorschläge zur Neugestaltung der Iltener Straße gesammelt und der Stadt Lehrte übermittelt - das Ergebnis findet ihr HIER.

Außerdem haben wir Vorschläge für die Erreichbarkeit des Einkaufszentrum Zuckerpassage (E-Center) zusammengestellt: HIER. Zu unseren Vorschlägen sind wir bereits mit dem Grundstückseigentümer und der Stadt Lehrte im Austausch.

Eine Zusammenfassung unserer Anmerkungen, Ideen und Vorschläge zum Radverkehr vor allem in der Kernstadt Lehrte, haben wir am 12. Oktober 2020 fertiggestellt und der Stadt Lehrte übermittelt. Die Datei findest Du HIER.

Der Auftrag für die Entwicklung eines Verkehrsentwicklungsplans ist übrigens im Mai 2017 vom Rat der Stadt Lehrte beschlossen worden. Seitdem sind Unmengen von Papier entstanden. Passiert ist allerdings in den letzten sechs Jahren nicht viel.


Aber warum solltest Du überhaupt mit dem Fahrrad fahren? Zum Einkaufen, zur Arbeit, zur Schule, in der Freizeit? Bei Sonnenschein und auch bei Nieselregen? Die Gründe sind vielfältig: 

Radfahren ist gesund

Radfahrer*innen sind im Ort schneller

Radfahren hält Dich fit

Radfahrende kennen sich besser aus

Du leistest einen Beitrag für die Umwelt

Radfahren spart Geld

Radfahren spart Platz

Radfahren ist gut für Dein Gehirn

Radfahren verbessert den Autoverkehr

Radfahren ist angesagt

Radfahren macht einfach Spaß

Radfahren macht unabhängig


Umsteigen lohnt sich also - spar Dir das Fitnessstudio! Zahlreiche Veröffentlichungen beschäftigen sich mit den Vorteilen des Radverkehrs. Zum Beispiel die Universitätsmedizin Göttingenbike-bild oder der Stern


Einer der wichtigsten Aspekte für Radfahrende ist die gefühlte Sicherheit: Wer auf das Fahrrad steigt, möchte sich im Straßenraum möglichst wohl und geschützt fühlen. Die gefühlte Sicherheit ist einer der Schlüsselfaktoren, die einen großen Einfluss darauf hat, ob sich Menschen für oder gegen das Fahrrad als Alltagsverkehrsmittel entscheiden. 

 

Wir wollen, dass Kinder alleine und ohne "Elterntaxi" zur Schule oder zum Sportverein gelangen können. Wir wollen, dass Eltern jüngere Kinder auf Fahrrädern begleiten können, ohne Verkehrsregeln brechen zu müssen. Wir benötigen Strecken, die mit Kinderanhängern oder Lastenrädern sicher befahren werden können. Ebenso müssen E-Bikes und schneller Radverkehr bei Beurteilung des Wegenetzes und Planung von städtischem Raum mitgedacht werden.

Kriterien für eine stressarme Radinfrastruktur sind nach verschiedenen Studien insbesondere:

  • Die Wegweisung für den Radverkehr sollte durchgängig, einheitlich, informativ und schon aus ausreichender Entfernung gut lesbar sein.
  • Markierte Führungen sollten immer ausreichend breit dimensioniert werden, wenn möglich deutlich über das Mindestmaß und auch über das Regelmaß hinaus.
  • Wo es sinnvoll ist, sollte der Kfz-Verkehr bei sehr engen Straßenräumen reduziert werden (z.B. Einbahnstraßen für Kfz oder ruhenden Verkehr nicht zulassen).
  • Die Sicherheitstrennstreifen zum ruhenden Verkehr sollten nach Möglichkeit markiert und ausreichend breit gestaltet werden.
  • Die Kombination von Mindestmaßen oder der Einsatz von schmalen Schutzstreifen an hochbelasteten Straßen sollte vermieden werden. Stattdessen sollten möglicherweise der Radverkehr im Mischverkehr geführt werden und die zulässige Höchstgeschwindigkeit (effektiv) reduziert werden.
  • Neben den baulichen Ausführungen sollte regelwidriges Verhalten ausreichend sanktioniert werden, um die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmenden zu gewährleisten.
  • Infrastrukturmaßnahmen sollten kontinuierlich evaluiert und Benchmarking anhand objektiver Kennzahlen und umfassender Erhebung der Nutzungszufriedenheit erfolgen.


Insgesamt ist zu erwarten, dass ein Ausbau des Fahrradverkehrs zu positiven Effekten für alle Verkehrsteilnehmer*innen führt:

mehr Platz für Alle

weniger Stress

bessere Luft

besserer Verkehrsfluss

mehr Klimaschutz

mehr Sicherheit im Verkehr

weniger Kosten für Infrastruktur

weniger Kosten für Gesundheitswesen

weniger negative Effekte des Verkehrs

weniger Lärm

mehr Miteinander



Dabei gilt insbesondere für Lehrte, dass die Entwicklung der Infrastruktur kommende Veränderungen berücksichtigen muss: Baugebiete an der Manskestraße und der Tiefen Straße, Umstieg auf S-Bahn und Regionalexpress, zunehmender Radverkehr. Es ist nicht entscheidend, wie viele Menschen heute mit dem Rad unterwegs sind. Wir müssen überlegen, wie viele Menschen zukünftig auf welchen Routen mit dem Rad unterwegs sein werden. Und wie man mehr Platz fürs Rad schaffen kann, zeigt beispielhaft die Seite "Mehr Platz fürs Rad" des ADFC.


Auch vor diesem Hintergrund hat die Stadt Lehrte einen Verkehrsentwicklungsplan ("VEP") entworfen. Bereits am 22. Juni 2020 wurde der Rat in einer Zusammenfassung über den VEP informiert. Außerdem hat sich der Rat in einem Grundsatzbeschluss einstimmig für den Radschnellweg nach Hannover ausgesprochen. Anfang 2022 ist auch die Grundsatzentscheidung zugunsten der sogenannten "Südvariante" des Radschnellwegs gefallen gefallen. Darüber hat die Stadt die Öffentlichkeit im Jahr 2020 in einer Online-Umfrage an der Weiterentwicklung des VEP beteiligt, die Ergebnisse sind in den Endbericht zum Verkehrsentwicklungsplan eingeflossen.

Hast Du auch Vorschläge zum VEP und zum Radverkehr? Mach mit! Nutz einfach das Kontaktformular ganz unten oder schick eine E-Mail an kontakt@vep-lehrte.de! Vielleicht lassen sich einzelne Vorschläge auch einfach mal ausprobieren - beispielsweise nächstes Jahr im Rahmen des Stadtradelns oder als "Stadtexperiment".




Unsere Ziele


Mehr Radverkehr ermöglichen

Wenn man wirklich mehr Rad- und Fußgängerverkehr in der Kernstadt in Lehrte möchte, muss man dafür auch den entsprechenden Platz zur Verfügung stellen. 

Um den Autoverkehr nicht unnötig einzuschränken und möglichst viele Anwohnerparkplätze zu erhalten, könnte ein Ringverkehr für den Autoverkehr eingeführt werden.

Bereits vor längerer Zeit wurde eine großräumige Verkehrsführung stadtauswärts über die Ahltener Straße und stadteinwärts über die Iltener Straße diskutiert.

Ähnliche Überlegungen kann man auch zu einem östlichen Innenstadtring anstellen: Ringverkehr im Uhrzeigersinn von "Pit-Stop" an der B443 auf die Burgdorfer Straße, über die Hermann-Löns-Straße rechts auf die Manskestraße, über die Germaniastraße und Poststraße wieder zum Abzweig nach rechts in die Burgdorfer Straße. 

Dies würde insbesondere das unübersichtliche und gefährliche Kreuzungsknäuel von Stackmannstraße, Aligser Weg, Schützenstraße und Burgdorfer Straße am Abzweig von der B443 im Norden auflösen.

Details dazu gibt es HIER.

  • Innenstadtring
  • Kreuzung Burgdorfer Straße - Stackmannstraße


Durchgängige Verbindungen schaffen

Der VEP stellt fest, dass eine moderne Radverkehrsinfrastruktur z.B. mit direkter fahrbahnanliegender Radwegführung und Radfahrstreifen nur in Einzelfällen vorhanden ist (Seite 19). Es gibt kein durchgängiges gut befahrbares Radwegenetz (Seite 26). Es sollen aber bessere Bedingungen für den Radverkehr geschaffen werden (Seite 40).

Anstrebenswert ist ein Radwegenetz mit entschärften Gefahrstellen - überwiegend mit direkter fahrbahnanliegender Radwegführung, das einen unterbrechungsarmen Radverkehr mit 25-30km/h als Normalgeschwindigkeit ermöglicht. Die hier vorgestellten Maßnahmen lassen sich überwiegend mit einfachen Mitteln (Verkehrsschilder, Fahrbahnmarkierungen, Betonringe u.ä.) umsetzen und zunächst einmal ausprobieren.

Eine kleine Auswahl von mehr oder weniger harmlosen Wegeunterbrechungen zeigt dieses Video:


 

Problembereiche neu denken

Ein hohes Verbesserungspotenzial für einen unterbrechungsfreien Radverkehr bietet die vier- bis sechsspurig für den Kraftverkehr optimierte zentrale Einfallschneise der B443 im Norden von Lehrte bis zum Ende des begleitenden Radweges an der Stackmannstraße. Der Radverkehr wird hier insgesamt sehr stiefmütterlich behandelt. Konkrete Ideen dazu gibt es HIER.

Etwas komplexer ist sicherlich die Situation am Bahnhof in Lehrte. Hier wird man viel Geld in die Hand nehmen müssen, um zu einer guten Lösung zu kommen. Man könnte z.B. über einen großzügigen zweiten Tunnel für den Radverkehr nachdenken - direkt von der Friedrichstraße nach unten mit Gleiszugängen und Fahrradparkhaus und dann weiter zur Bahnhofstraße - so wie HIER.

Erforderlich ist die fahrradfreundliche Weiterentwicklung der beiden Richtersdorf-Tunnel und die Anbindung an Bahnhof und Grünstraße zu einem Fahrraddrehkreuz in der Kernstadt. Richtersdorf könnte damit zu einem "Megahub" für den Radverkehr in der Region werden - siehe HIER.

Im Züricher Vorort Oerlikon (21.000 Einwohner) hat man einen zweiten Tunnel vor allem für den Fahrradverkehr gebaut und ein Fahrradparkhaus integriert. So sieht das da aus - hell und transparent:

  • Oerlikon 1
  • Oerlikon 2
  • Oerlikon 3





Hier geht es zu den Vorschlägen und Ideen für einzelne Regionen

 


 Welche Anmerkungen und Ideen hast Du zum Radverkehr in Lehrte?

 

 

Welche Stellen sind für den Radverkehr deutlich verbesserungsfähig? Hier ein paar Beispiele - hast Du noch andere Vorschläge:





Wie viele Besucher hatte diese Homepage bislang? Hier siehst Du den Besucherzähler: 

 




Unterstützung 

Folgende Vereine, Institutionen und Gruppierungen unterstützen das Forum Radverkehr, indem sie zur Beteiligung an der Ideensammlung aufrufen:


 




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